Sprache |
Ralf Kafka |
Sprache ist das Werkzeug jeden Seelsorgers.
Dabei ist das gute Zuhören wichtiger als das gute Sprechen.
Wir können nicht nicht kommunizieren. ist ein von Paul Wazlawik aufgestellter Grundsatz der Kommunikation.
Selbst wenn wir mit einem anderen Menschen nicht (mehr) sprechen, so teilen
wir ihm damit etwas mit.
Kommunikation ist eine Verständigung zwischen mindestens 2 (Gesprächs-)Partnern.
Sie kann verbal (d.h. mit gesprochenen oder geschriebenen Worten) oder nonverbal
(z.B. in Gesten, Mimik oder durch Zeichen) erfolgen.
In der verbalen Kommunikation benutzen wir Begriffe, die oft uneindeutig sind.
Dies birgt Gefahren für Missverständnisse. Je klarer die Aussage ist,
desto gelungener die Kommunikation.
Codieren und Decodieren der verbalen Nachricht |
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Sprecher Der Sprecher setzt sein Bild in ein Wort um und spricht es aus. |
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Hörer Der Hörer setzt das gehörte Wort in ein Bild um und hat eine Vorstellung davon. |
gesprochenes Wort |
besser |
noch besser |
Auto | VW | VW Passat |
Ich pflanzte einen Baum. | Ich pflanzte einen Laubbaum. | Ich pflanzte eine Eiche. |
Der Turm ist hoch. | Der Turm ist sehr hoch. | Der Turm ist 150 m hoch. |
Ich gehe. | Ich gehe zur Bank. | Ich gehe zur Parkbank. |
Ich bin krank. | Ich habe Krebs. | Ich habe Lungenkrebs. |
Ich komme noch heute. | Ich komme gleich. | Ich fahre jetzt sofort los. |
Ich habe Angst. | Ich habe Angst vor der Operation. | Ich habe Angst vor der Operation, weil es eine sehr große Operation ist. |
Formale Probleme |
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Sprecher |
Nachricht |
Hörer |
codiert nicht exakt |
ist nicht eindeutig |
decodiert falsch |
drückt sich nicht richtig aus |
ist mehrdeutig |
versteht etwas anderes |
Ich habe ein neues Auto gekauft. |
Nachricht |
Er hat einen neuen Pkw gekauft. |
Ich habe neuen VW Passat gekauft. |
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Er hat sich einen Neuwagen gekauft. |
Teile mit mir die Freude an meinem neuen Auto. |
Was mitgeteilt werden möchte und was beim Empfänger ankommt. |
Dieser Angeber! Kauft sich einen Neuwagen, sicherlich mit allem Schnick-Schnack und viel PS. |
Beispiel eines Ehepaares:
Sie will ihm eine Freude machen und fragt ihn: "Willst Du wieder mal ins
Kino gehen?"
Er denkt sich, dass sie ins Kino will. Er will ihr die Freude machen und sagt:
"Ja".
Gemeinsam suchen sie sich einen Film aus, den sie sich ansehen wollen. Sie gehen
hin, aber der Film ist nicht das, was sie sich von diesem Film erhofft haben.
Enttäuscht kommen sie aus dem Kino. Sie sagt zu ihm: "Du wolltest
ins Kino gehen." Er verteidigt sich: "Nein, Du wollstest doch ins
Kino gehen."
Es hätte auch so verlaufen können:
Sie will ihm eine Freude machen und fragt ihn: "Ich will Dir einen Freude
machen. Früher sind wir oft ins Kino gegangen. Willst Du nicht heute mal
wieder mit mir ins Kino gehen?"
Er erfährt, dass sie ihm eine Freude bereiten will und dazu einen Kinobesuch
vorschlägt. Daher sagt er: "Mir ist heute nicht nach Kino, aber einen
Döner esse ich heute Abend gerne."
Sie erfährt, dass er heute nicht ins Kino will, aber für Essengehen
offen ist. Daher sagt sie: "Döner finde ich heute etwas zu billig.
Wie wäre es, wenn wir zum Italiener oder Griechen gehen?"
Der Mann nimmt das Angebot gerne an und antwortet: "Schön, gehen wir
zum Italiener."
Somit hat jeder, was er wollte: Sie macht ihm eine Freude und beide haben damit
eine Freude.
Grundsätzlich gilt:
Sage, was du willst,
und du bekommst, was du sagst.
Deutliches Beispiel hierzu:
Ein sportlicher 60-Jähriger trifft eine gute Fee und hat 3 Wünsche
frei. Als Erstes wünscht er sich 5.000.000 Euro auf seinem Konto. Die gute
Fee schnippt mit dem Finger und schon hat er die 5.000.000 Euro auf seinem Konto.
Als nächstes wünscht er sich einen großen Garten mit Haus, an
dem in den nächsten 50 Jahren keine Renovationen anfallen. Die gute Fee
schnippt mit dem Finger und schon hat er den großen Garten mit dem gewünschten
Haus. Als Drittes wünscht sich der Mann einen 30 Jahre jüngere Frau.
die gute Fee schnippt mit dem Finger und der Mann ist 90 Jahre alt.