Tod in der Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

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Tote können nicht mehr sterben. Es müsste daher heißen: "80% der Toten verstarben heute in diesen Institutionen" oder "80% der Menschen sterben heute in diesen Institutionen".
Tote können nicht mehr sterben. Es müsste daher heißen: "80% der Toten verstarben heute in diesen Institutionen" oder "80% der Menschen sterben heute in diesen Institutionen".


{{Zitat2|Der Tod gehört zum Leben.<ref>Martin Hörning, Peter Lepping (Hg.): Der Tod gehört  zum Leben. Sterben und Sterbebegleitung aus interdisziplinärer Sicht. Münster 2005.</ref>
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Dieser Buchtitel ist mit dieser Aussage nicht alleine. Am 08.01.2022 kannte Google rund 30.800 Ergebnisse mit diesem Wortlaut. Dies macht deutlich, dass nicht nur die Masse "Sterben" und "Tod" synonym verwenden, sondern selbst die "Fachleute", die über "Sterben und Sterbebegleitung" schreiben.<br>
Dieser Buchtitel ist mit dieser Aussage nicht alleine. Am 08.01.2022 kannte Google rund 30.800 Ergebnisse mit diesem Wortlaut. Dies macht deutlich, dass nicht nur die Masse "Sterben" und "Tod" synonym verwenden, sondern selbst die "Fachleute", die über "Sterben und Sterbebegleitung" schreiben.<br>
Wie falsch diese Aussage ist, wird daran deutlich, dass der Tod ohne Leben existieren kann, aber kein Leben ohne Tod. Damit gehört der Tod nicht zum Leben. Der Tod ist der Abschluss des Lebens, aber kein Teil des Lebens. Daher müsste der Buchtitel lauten, "Sterben gehört zum Leben". Davon kannte Googel jedoch nur rund 16.000 Ergebnisse. Dies unterstreicht meine Behauptung, dass häufig vom "Tod" gesprochen bzw. geschrieben wird, aber dabei das "Sterben" gemeint ist.
Wie falsch diese Aussage ist, wird daran deutlich, dass der Tod ohne Leben existieren kann, aber kein Leben ohne Tod. Damit gehört der Tod nicht zum Leben. Der Tod ist der Abschluss des Lebens, aber kein Teil des Lebens. Daher müsste der Buchtitel lauten, "Sterben gehört zum Leben". Davon kannte Googel jedoch nur rund 16.000 Ergebnisse. Dies unterstreicht meine Behauptung, dass häufig vom "Tod" gesprochen bzw. geschrieben wird, aber dabei das "Sterben" gemeint ist.
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=== Zitate ===
* "Denn der Tod ist nun mal ein anderer Gegenstand als Steuerprüfungen, Kochrezepte oder Straßenbau."<ref>Georg Schwikart: Wie viel Tod verträgt der Mensch? In: Hubert Böke et al. (Hg.): Wenn Sterbebegleitung an ihre Grenzen kommt. Gütersloh 2005, 15.</ref>


== Anhang ==
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Aktuelle Version vom 11. Januar 2022, 19:18 Uhr


Sterben und Tod in der Sprache

Einige Beispiele, wie Sterben und Tod in der Sprache zu finden sind:

80% der Toten sterben heute in diesen Institutionen, ...[1]

Tote können nicht mehr sterben. Es müsste daher heißen: "80% der Toten verstarben heute in diesen Institutionen" oder "80% der Menschen sterben heute in diesen Institutionen".

Der Tod gehört zum Leben.[2]

Dieser Buchtitel ist mit dieser Aussage nicht alleine. Am 08.01.2022 kannte Google rund 30.800 Ergebnisse mit diesem Wortlaut. Dies macht deutlich, dass nicht nur die Masse "Sterben" und "Tod" synonym verwenden, sondern selbst die "Fachleute", die über "Sterben und Sterbebegleitung" schreiben.
Wie falsch diese Aussage ist, wird daran deutlich, dass der Tod ohne Leben existieren kann, aber kein Leben ohne Tod. Damit gehört der Tod nicht zum Leben. Der Tod ist der Abschluss des Lebens, aber kein Teil des Lebens. Daher müsste der Buchtitel lauten, "Sterben gehört zum Leben". Davon kannte Googel jedoch nur rund 16.000 Ergebnisse. Dies unterstreicht meine Behauptung, dass häufig vom "Tod" gesprochen bzw. geschrieben wird, aber dabei das "Sterben" gemeint ist.

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Zitate

  • "Denn der Tod ist nun mal ein anderer Gegenstand als Steuerprüfungen, Kochrezepte oder Straßenbau."[3]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Josef Römelt: Dem Sterben einen Sinn geben. Berlin 2006,9.
  2. Martin Hörning, Peter Lepping (Hg.): Der Tod gehört zum Leben. Sterben und Sterbebegleitung aus interdisziplinärer Sicht. Münster 2005.
  3. Georg Schwikart: Wie viel Tod verträgt der Mensch? In: Hubert Böke et al. (Hg.): Wenn Sterbebegleitung an ihre Grenzen kommt. Gütersloh 2005, 15.